Dunkel und welk fiel das Laub von den Bäumen. Die Luft war vom intensiven Duft des
Herbstes gesättigt. Die Zeit der fallenden Blätter, kaatua lehvästö, war im
Begriff in die des fallenden Schnees, kaatua lumi, überzugehen. Donnergrollen
hallte drohend von den nahen Bergen ins Tal hinunter und Blitze durchzuckten den
tiefschwarzen Nachthimmel. Schwere, schnell heranziehende Gewitterwolken hatten
den Vollmond schon zur Gänze verdeckt. Der erste Schnee dieses Jahres fiel
lautlos auf das laubbedeckte Erdreich nieder. Ein eisiger Wind drang durch die
kleinsten Ritze und Lücken in das Innere der kleinen Behausung, als die junge
anmutige Hjeika in den Stunden der Niederkunft lag. Emsig lief die kleine alte
Lejvka hin und her. Goss abgekochtes Wasser in eine große Tonschüssel, nahm
sauber gefaltete Leinentücher aus dem schweren Eichenschrank und legte diese
sorgfältig auf die tiefliegende Schlafstatt nieder. Sie bereitete alles
fürsorglich für die bevorstehende Geburt vor. Wo blieb denn bloß der Bader? Er
war zum Büttel gerufen worden, weil dieser unglücklich gefallen war, und sich
sein Bein gebrochen hatte. Eigentlich hätte er schon längst wieder zurück sein
müssen, um seine Frau von ihrem ersten Kind zu entbinden. Dick wölbte sich der
Bauch unter dem dünnen Bettlaken hervor. Die vielen Jahre der Ehelichkeit hatten
endlich Früchte getragen. Besorgt tupfte Lejvka der blasswangigen Hjeika den
kalten Schweiß von der Stirn. Der fahle Schein der kleinen, von der Decke
hängenden, Holzlaterne spendete nur dürftig Licht. Daher entzündete Lejvka
noch ein paar Kerzen und stellte sie auf das kleine Tischchen neben dem Lager.
Der Wind entlud sich in ein heftiges Gewitter. Ein ohrenbetäubender Donnerschlag
erschütterte das Land. Das Knurren eines Wolfes schien darin mitzuschwingen.
"In der Prophezeiung heißt es, dass, wenn Fenrir sich von seinen Ketten befreit,
der großen Fimbulwinter antritt" dachte Lejvka schaudernd. "Was, wenn sich die
Weissagung nun erfüllte?" Ihr wurde bei diesem Gedanken bang ums Herz.
Das Feuer im Kamin flackerte, als der Sturm über das kleine reetgedachte Haus
hinwegfuhr, und warf unwirkliche, verzerrte Schattenbilder an die nackten Wände.
Sie gaukelten dem, mit großer Fantasie beseelten, Betrachter furchtbare und
ungeheuerliche Visionen vor.
Ein gellender Schrei durchriss die Stille, ausgestoßen in höchster Pein.
Die Geburt hatte begonnen. Ein schier niemals endender Schmerz durchfuhr Hjeikas
zarten Körper und sie bäumte sich auf. Sie war schweißgebadet und fast am Ende ihrer Kräfte angelangt. Erschöpft sank sie in die Kissen zurück. Ihre Augen glänzten fiebrig und waren von dunklen Schatten umsäumt. So viele unendlich qualvolle Stunden schon. Ein nie gekannter Schmerz schien ihren Körper von innen heraus zu zerreisen. Sie stöhnte und schrie abwechselnd, wie ein wildes weidwundes Tier. Heiße Tränen rannen an ihren Wangen herunter und tropften unaufhörlich von ihrem Kinn. Ein hilfloser, markerschütternder Schrei drang über ihre aufgesprungenen trockenen Lippen. Ihr dürstete und die Übelkeit wurde immer größer.
Jäh wurde die schwere eichene Haustür heftig aufgestoßen, so dass der Schnee in
die Stube stob. Es war Norreld, der Bader, der endlich heimkehrte. Er war ein hochgewachsener und ansehnlicher Mann, mittleren Alters. Seine pechschwarzen Haare waren von feinen silbrigen Fäden durchzogen. Die Haut war wettergegerbt und dunkel von der Sonne. Mit geschulten Augen erfasste er sofort die Lage und handelte. Gerade rechtzeitig, denn es erblickte soeben ein kleiner neuer Midgardbürger zaghaft das dämmrige Licht der Welt. Ein winziges zartes Mädchen, aus Leibeskräften brüllend, über und über mit Blut verschmiert. Zärtlich nahm Norreld das kleine Wesen, säuberte es vorsichtig und legte es Hjeika in die Arme. Erschöpft und matt, aber mit einem glücklichen Leuchten auf ihrem Antlitz, drückte sie es behutsam und liebevoll an sich. Neugierig blickte das kleine Geschöpf mit großen braunen Augen geradewegs in ein paar tiefblaue, die zärtlich "Willkommen kleine Freyra!" lächelten.
So wurde ich also in einer stürmischen Nacht, als einzige Tochter des Medikus und Baders Norreld und der schönen Hjeika, geboren. Zu Ehren des Fruchtbarkeitsgottes Freyr nach ihm benannt. Ich wuchs behütet und glücklich in dem kleinen Dorf Gääliware in dem Lande Revontulet auf. Ein Land, dass in den langen Wintermonden eisig und schneeverweht brach dalag. Daher nennen manche es auch pojoinen kesanto - nördliches Brachland. In der kurzen Blütezeit jedoch brachen sich die Knospen und in den Sonnenmonden lag dieses einmalige Land sattgrün und in sämtlichen Farben leuchtend in der milden Sonne.
Allgemach machte mein Vater sich wissend in der Kräuterkunde und sammelte große Kenntnisse in der Heilung. Die Kunde seines Könnens verbreitete sich schnell im ganzen Lande und er wirkte alsbald nur noch als Medikus. Dies erwies sich als Segen für uns, denn aus anfänglicher Armut brachten wir es zum mittleren Wohlstand. Reichtum herrschte nicht, das lag nicht in der Natur meiner Eltern. Sonach konnten wir uns eine eigene kleine Liegenschaft erwerben. Neben seinem Wirken als Heilkundiger, bestellte mein Vater es mit einigen Knechten. Wir hielten ein paar Nutztiere und der Ackerbau erbrachte einen beträchtlichen Ertrag. Was wir nicht gleich aufbrauchten speicherten wir in einem großen Schober. Aus den Überflüssen backte meine Mutter Brot und andere Leckerbissen und verkaufte es auf dem Markt. Unsere Gewandungen fertigte meine Mutter an. Sie spann dazu Schafwolle zu Wollgarn und Flachs zu Leinen. Andere Stoffe und noch anderer Allerlei, was man so fürs gewöhnliche Dasein brauchte, erwarben wir in der großen Handelsstadt Jyvskyläre.
Jyvskyläre lag im Nordwesten von, dem im Herzen von Midgard gelegenen, Revontulet. Die uns benachbarten Länder waren Läänsyyvalt (im Nordwesten), Lounääs (im Südwesten), Itääkunta (im Nordosten), Kääkyyna (im Südosten) und Etelääosa (im Süden). Der große Grenzsee Svardjärvi, Schwarzsee, trennte Itääkunta und Kääkyyna voneinander.
Im hohen Norden grenzte Jäämaailma, die Eiswelt, Heimat der Frost- und Eisreisen an unsere Gemarkung. Nifelutgyyrd, sumuvuoristo - im Nebel entlegener furchterregender Berg, und Yääniflwyrk, suosumumaa - Sumpfnebelland, formten im tiefen Süden die Grenzmarken. Im weiten Osten zog sich das Grenzgebirge Svardhyyska, mustavuoristo - Schwarzes Gebirge, vom Norden bis in den Süden hin und verband sich dort mit Nifelutgyyrd. Dahinter lagen uns unbekannte Lande. In der Chronik Revontulets konnte man nachlesen, dass sich dort vermutlich Svartalfheim im Nordosten (das Land der Elfen des Dunkels, auch Dunkelelfen,) und im Südosten Nidavellir (das Land der Zwerge) befinden sollten. Ferner steht geschrieben, dass die Landen Alfheim (auch Alben- oder Elfenland, wo die Elfen des Lichts, manchmal Hellelfen oder Weißelfen genannt, friedlich und achtbar lebten) und Jötunheim (Heimat der Reifriesen) jenseits Élivágar (das im weiten Westen gelegene uns unbekannte große Wasser) zu finden seien.
In den lang andauernden Frostmonden war Élivágar, durch die gewaltige Macht der Eisriesen, eine einzige große vereiste Weite. In den kurzen Sommermonden, wenn die Macht der Eisriesen gering war, stürmte die gewaltige und launenhafte Ran über das Wasser. Sie bewirkte wahre Sturmfluten und ließ das Wasser in vier mal Mannshohen Wogen auftürmen und gegen die Riffe schlagen. Aus dem fernen Westen kommende Fahrende Händler erzählten uns obgleich von riesigen drachenähnlichen Holzbauten, die auf dem Wasser fahren konnten. Mit eigenen Augen hatte ich solche Ungeheuer jedoch noch nie gesehen, da ich niemals über die Gemarkungen von Revontulet hinaus kam. Eines Tages, so gelobte ich mir, würde ich Midgard bereisen, und all diese befremdenden Dinge ergründen. In Jyvskyläre trafen wir auf Reisende, die aus dem Süden kamen. Sie berichteten, dass Nifelutgyyrd gänzlich unpassierbar sei, und das im Südwesten gelegene Sumpfland Yääniflwyrk sei gar unüberwindbar. Daher gab es keinerlei Überlieferungen was sich jenseits dieses gewaltigen Gebirgszuges befand. Man wähnte jedoch die Feuerwelt Tulimaailma.
Drei Winter waren vergangen, als Vater mich das erste Mal mit zu einem Leidenden nahm. Ich sah, wie er heilte und von da an drängte mich nur ein Gedanke: ich wollte auch eine Heilkundige werden. Schon bald erkannte ich, dass meine Hände gewisse heilende Kräfte besaßen. Diese wandte ich immerzu an und mit den Jahren wuchs diese Fähigkeit. Eines Tages, ich zählte nun schon neun Winter, wurde mir eine große Ehre zuteil: ich durfte bei meinen Vater in die Lehre gehen. Von da begleitete ich ihn zu jeden seiner Besuche. Achtungsvoll sah ich ihm ganz genau zu und merkte mir jeden Handgriff.
Als mein siebzehnter Winter nahte, vermählte man mich mit Thoren, einer des Büttels vieler Söhne. Wir waren einander sehr zugetan und lebten glücklich und zufrieden miteinander. Eine ausbleibende Nachkommenschaft betrübte unser Herz. Wir fragten uns lange, warum die Götter so entschieden. Eines Tages jedoch verstand ich es. Thoren erkrankte nach vielen Lebenssommern und ging dann nach Walhall. Dort fortlebt er nun ein getrosteres Dasein, als es ihm zu seinen Erdenwallen hier in Midgard beschieden war. Mein Herz weinte, denn ich hatte das erlöschen seiner Lebensflamme nicht aufhalten können. Ihn zu heilen vermochte ich nicht, zu schwer war sein Leiden gewesen. Nachdem ich nun alleine war, übertrug ich unsere kleine Hufe meinem Vetter, und entschied auf eine mir unbekannte Reise zu gehen. Was ich zu tragen vermochte wurde mitgenommen, alles andere blieb zurück. Ich wollte die Holzbauten sehen, die wie Drachen aussahen. Möglichenfalls waren es wahrhaftige Lindwürmer auf denen die Götter die Welt bereisten! Fernerhin wollte ich das Unbekannte ergründen, welches jenseits Nifelutgyyrds lag. Falls es tatsächlich Tulimaailma sein sollte, würde ich umkehren und könnte endlich bestätigen, was in den Chroniken unseres Landes stand. Falls nicht, ja, das würde ich ja dann sehen..
An einem sehr kalten Tag im dritten Mond des neuen Jahres, entschloss ich mich dem großen Abenteuer entgegen zu gehen. Der Frühling, kevät, versuchte die langen Schatten der Wintermonde zu vertreiben, unterlag aber den Trotz bietenden Kräften des Frostriesen Hymir des Finsteren. Er wollte sich dem Willen der Urkraft nicht beugen und brauste laut brüllend und eisige Schneestürme verbreitend, weiter durchs Land. Es war noch früher Morgen, als ich mit meinen wenigen Habseligkeiten bepackt meinen Eltern Ade sagte. Die mir unbekannte Wanderschaft sollte nun beginnen.
Ich durchwanderte vier mal sieben beschwerliche Sonnenauf- und Untergänge das Land, mich immer gen Westen haltend, als mir eines Tages ein durchdringender, und völlig unbekannter Geruch in die Nase stieg. Ich schmeckte Salz auf meinen Lippen, obwohl ich nichts dergleichen verzehrt hatte und konnte es nicht deuten. Erwartungsvoll ging ich weiter und kam an eine kleine Sandanhäufung mit allerlei Gestrüpp bewachsen. Dahinter lag das schier unglaublichste, welches ich bis dahin gesehen hatte. Wasser soweit meine Augen blickten. Dies konnte nur Élivágar sein. Tief sog ich die kühle, frische Luft ein, die sogleich in meinen Lungen brannte, aber sie auch weiteten und genoss das Salz auf meinen Lippen. Die Luft hatte eine wohltuende Wirkung auf meinen müden und erschöpften Körper und der Anblick war einfach ergreifend. Teile des Wassers waren noch vereist, aber der Rest spülte unaufhörlich dem Land auf und ab. Es schäumte, gurgelte und klatschte gegen die riesenhaften Steine, die aus dem Wasser ragten. Lange stand ich da und schaute dem Flug der vielen Vögel zu. Niemals hatte ich solche Arten von Vögeln gesehen. Nach vielen langen Atemzügen wandte ich mich nordwärts und lief bis zum Abendlicht immer am Wasser entlang. Sehr darauf bedacht, nicht von ihm gefangen zu werden. Es war lustig es herauszufordern um ihm dann aber immer wieder zu entkommen! Der Untergang der Sonnenscheibe war atemberaubend überwältigend. Zuerst küsste sie das Wasser zaghaft und zierte sich eine ganze Weile. Am Ende konnte sie sich jedoch nicht mehr erwehren und vereinigte sich dann leidenschaftlich mit Élivágar und wurde zur Gänze verschlungen. Sie war dabei so tiefrot, wie ich es nie zuvor gesehen hatte. Es schien als ob sie blutete, und dann im Wasser verging. Als die Dunkelheit hereinbrach, suchte ich Schutz zwischen den Steinen und fand sogar ein wenig Brennholz für ein kleines Feuer. Ich erhitzte mir eine kleine Suppe, aus Kräutern und Gemüse, die ich auf meiner Wanderung gepflückt hatte. Ein auffrischender Wind zog von Élivágar heran und es wurde schon bald bitterkalt. Ich konnte keinen Schlaf finden, da ich nicht an das Rauschen des Wassers gewöhnt war. Übermüdet und mit starken Schmerzen in der Schulter machte ich mich am frühen Morgen wieder auf den Weg. Es war am späten Tagesbeginn, als ich in der Ferne kleine schwarze Punkte ausmachte, die beim Näherkommen zu Häusern wurden. Und dann sah ich die Drachen. Schreiend suchte ich ein Versteck. Hoffentlich hatten die Drachen mich nicht gerochen und die Götter mich nicht gesehen! Oh, wie erzürnt werden sie sein, wenn sie mich erblicken. Ängstlich verbarg ich mich hinter einem großen Felsen. Neugierig blickte ich hinüber. Ruhig auf und ab wiegend und wie schlafend lagen die Drachen da. Was sollte ich jetzt nur tun? Ich spähte um den Felsen herum und erblickte sie. Grosse blassfarbig-langhaarige Menschen! Oder waren es am Ende doch Götter in menschlicher Gestalt?? Alsdann hörte ich sie sprechen. Es klang ein wenig fremd, aber meiner Muttersprache doch recht gleichsam. Ich verstand zwar nur Wortfetzen, aber diese genügten mir, um entgültig darzutun, dass es sich hier wirklich um Menschen handelte. Erleichtert kam ich aus meinem Versteck hervor und ging gesittet grüßend auf die Leute zu. Sie blickten mich erstaunt an, und fragten sich bestimmt, wo ich auf einmal herkam. Jedoch fiel die Begrüßung sehr freundlich, wenn nicht sogar herzlich aus. Schnell kamen wir ins Geplauder und man lud mich zum Nachtmahl und zum Einkehren ein. Sie belustigten sich nicht über meine Unwissenheit ob der Drachen und der Furcht vor ihnen. Sie schauten mich nachsichtig an, und erklärten mir, diese seien aus Holz gebaut und Boote genannt. Drachenboote wegen ihres Abbildes. Dies sei aber auch schon der einzige Gemeinsinn mit einem Lindwurm. In dieser Nacht schlief ich leidlich wenig, da sie bis in die Morgendämmerung ein Gelage hielten. Aber ich konnte auf einem bequemen, mit Fellen überhäuften Lager, noch mehrere Atemzüge müßig sein. Ausgeruht wachte ich dessen ungeachtet am zeitigen Morgen auf. Das Frühstück fiel reichhaltig aus. So gut hatte ich das letzte mal zu Hause gegessen. Nach einem gedeihlichen Mal luden sich mich auf eines ihrer Boote ein. Erfreut sagte ich zu, und bestieg mit zitternden Knien dieses Ungetüm. Es war überwältigend und mich ergriff eine nie gekannte Ehrfurcht. Der Wind blies ein wenig kräftiger himmelan. Dann geschah das nahezu unfassbare. Sie fragten mich, ob ich Gefallen hätte mit ihnen in See zu stechen. Nichts hätte mich davon abhalten können. Die Empfindung, die mich dann ergriff, war einfach nur berauschend. Niemals zuvor, in meinem ganzen Leben nicht, hatte ich eine vergleichbare Erfahrung gemacht!!! Sie waren verblüfft, wie wacker ich mich hielt! Gegen die aufkommende Übelkeit setzte ich meine Hände ein. So überstand ich denn die lange Fahrt, ohne mich bei meinen Bewirtern zu beschämen. Sie lobten meinen Mut und schenkten mir, als Anerkennung ein kleines Amulett. Es solle mich auf meinen weiteren Wanderschaften beschützen. Ich blieb einige Abende und brach im späten Frühjahr in Richtung Süden auf. Bepackt mit reichlich Verpflegung, reinem Gänsewein, frischen Kräutern und einem schönen Pelz (ein edles Geschenk des Clanführers) verließ ich ein wenig schwermütig Syyngäärd. Fröhlich und gute Reise wünschend brachten die Dorfbewohner mich an die Gemarkung ihrer kleinen Gemeinde und schon bald war ich ihren Blicken entschwunden. Auf nach Nifelutgyyrd. Es galt nun das nächste Geheimnis zu lösen.
Ich wanderte viele Monde lang immer dem Süden entgegen und verdingte mir mein spärliches Leben mit meinen heilkundigen Fähigkeiten. Die Reise war sehr beschwerlich und kräftezerrend. Aber die Beharrlichkeit, endlich Nifelutgyyrd zu erreichen, gab mir immer wieder frische Kräfte. Die Sterne wiesen mir den Weg und waren Nächtens das Dach ueber meinem Haupt. Für eine kleine Hilfe im Stall oder auf dem Hof, ließen mich zuweilen Ansiedler einkehren und gaben mir Speise und Trank und ein Lager. Thor war mir meistens wohlgesonnen, und schenkte mir fast nur gutes Wetter.
Der Wind hatte gedreht und die Heumonde gingen bereits dem Ende zu, als ich die Ausläufer Nifelutgyyrds erreichte. Ich kam mir zwergenhaft und verloren vor, als ich zu dem mächtigen Gipfel hinauf blickte, der in dem Wolkenschleier verschwand.
Geblendet vom hellen Sonnenlicht schloss ich meine Augen. Ich erreichte den Fuße des Gebirges in der Abenddämmerung. Von der langen Wanderung müde und erschöpft, suchte ich ein geeignetes Nachtlager. Als ich so im Gebüsch herum stöberte, entdeckte ich einen kleinen, kaum auszumachenden Pfad, versteckt hinter all dem Gestrüpp. Ich glaube die Götter wollten, dass ich ihn fand. Neugierig sah ich nach und entdeckte, dass er den Berg hinauf führte. Ich beschloss am nächsten Morgen diesem Weg erst einmal zu folgen. Mit der Dunkelheit kam die Kälte. Mein kleines Feuer konnte mich kaum erwärmen und ich freute mich einen warmen Pelz zu haben. Im Stillen dankte ich noch einmal den liebenswerten Einwohnern von Syyngäärd für ihre wunderbare Schenkung. Auf dem steinigen Erdboden vermochte ich nicht zu Liegen und so fand ich keinen Schlaf. Ich ruhte bis zum Morgengrauen und begann nach einem sehr spärlichen Frühstück dem Pfad zu folgen. Der Aufstieg war mühselig und kräfteraubend. Ich kam nur langsam voran, und je höher ich stieg, umso schwerer fiel es mir zu atmen. Die Luft wurde immer dünner.
Nach vielen unzähligen Tagesanbrüchen erreichte ich entkräftet und hungrig einen Gebirgskamm und blieb, bei dem Anblick der sich mir bot, fassungslos stehen. Ich sah weites, dürres, braches und karges Land. Es schien dort unten nichts zu leben. Auf der anderen Seite des Höhenzuges, führte dieser Pfad wieder nach unten. Der Wind blies eiskalt so hoch oben, und ich fror erbärmlich. Ich schlotterte am ganzen Körper und meine Zähne klapperten unaufhörlich aufeinander. Ich entschloss mich nicht mehr weiter zu gehen, sondern mir ein geeignetes Nachtlager zu suchen. Dies erwies sich als sehr schwierig. Ich fand eine Felsspalte, die mir groß genug erschien, mir genügend Platz zu bieten. Ich verkroch mich in ihr und fand sie größer als erwartet. Der heftig blasende Wind machte es mir unmöglich ein Feuer zu entfachen. Soweit es ging kauerte ich mich tief in die Höhlung hinein. Sie bot mir wenig Schutz vor den immer stärker werdenden Wind. Auch hier kam mir der warme Pelz zu gute. Und dennoch fror ich entsetzlich. Eng schlang ich meinen Umhang und den Pelz um die Schultern und zog die Kapuze meines Umhanges tief ins Gesicht. Ich döste die ganze Nacht nur vor mich hin. An Schlaf war nicht zu denken. Immer wieder musste ich meine Zehen und Finger reiben und meine Arme und Beine bewegen, damit sie mir nicht einfroren. Seit meinem Aufbruch war dies die ärgste Nacht soweit. Noch vor dem ersten Tageslicht, machte ich mich an den Abstieg. Ich kletterte nun wieder viele Morgen und Abende den Berg hinab. Der Abstieg war fast so beschwerlich wie der Aufstieg. Am Fuße des Berges war soviel Gestrüpp und Buschwerk, das ich mir viele Schürfungen im Gesicht und an den Händen zuzog. Meine Gewandung musste ich hernach flicken. Regen und Matsch erschwerten mir überdies die mühselige Arbeit. Danach ging die Wanderung über einen unebenen und steinigen Landstrich weiter. Die Zeit der fallenden Blätter hatte bereits seit langem begonnen, als ich an einem lauen Abend einen Fluss erreichte. Freudig wusch ich mich und füllte meinen Wassersack. In dieser Nacht schlief ich tief und fest, denn der Boden war weich und grasig. Ich beschloss dem Flusslauf zu folgen, der immer Richtung Süden floss. In ganz weiter Ferne hatte ich einen dunklen Flecken ausgemacht. Diesen wollte ich erkunden. Es war ein großer Wald, wie ich schon bald erkannte. Dies musste Myrkwid, der Dunkelwald, sein. Viele gruselige Geschichten rankten sich um ihn. Merkwürdige Kreaturen sollten dort hausen. Sollte ich wirklich dorthin gehen? Er wurde in unseren Analen erwähnt, aber keiner hatte je gewusst, wo genau dieser Wald lag. Nun befand ich mich in Not. Einerseits hatte noch nie jemand zuvor die diesseitigen Lande erkundet und durchwandert. Andererseits, waren die Überlieferung leider aber auch vor vielen unzähligen Zeiten bei einem Feuer vernichtet worden. Der Schrift Kundige hatten aus den Erzählungen der Alten eine neue Chronik verfasst. Nun könnte es ja sein, dass doch schon jemand zuvor diese Landen erkundet hatte, sich aber niemand mehr dieser erinnerte. Erfahren würde ich es wohl nie. Lamentieren half nichts, ich musste eine Entscheidung treffen. Meine Neugier obsiegte die Besonnenheit. Ich entschloss, dem Wald erst einmal näher zu kommen, und würde dann weiter sehen. Die Sonne nahm abermals zweimal ihren Lauf, bis ich an des Waldes Rand gelangte. Da die Dämmerstunde angebrochen war, entschied ich mich nicht hinein zu gehen, sondern die Nacht im Feien unter dem klaren Sternenhimmel zu verbringen. Ich schaute hinauf zu den Himmelskörpern. Eine feine Wehmut erfasste mein Herz. Wie oft hatten Thoren und ich gemeinsam zu den Himmelslichtern hinauf geblickt? Er unterwies mich auch, meinen Weg durch sie zu finden und mich nach ihnen zu richten. Er hatte eine Gerätschaft ersonnen, mit dem er die Sterne beobachten konnte. Thoren glaubte fest daran, dass Midgard nicht eine Scheibe, sondern rund wie eine Kugel war und das hinter der Reichweite des Auges Midgard nicht aufhört (was ich ja mit meinen Wanderungen bezeugen konnte). Er baute immer irgendwelche wunderliche, findige und durchaus brauchbare Gerätschaften. Viele hielten ihn für einen großen Tor und Gaukler. Einen Narren, der lieber den König belustigen und erheitern sollte. Einige wenige aber erkannten sein Ideenreichtum und huldigten ihn. Meine Treue ihm gegenüber war unwandelbar und ich hielt fest zu ihm. Ich vermisste ihn so schmerzlich!
Nicht in den Wald hinein zu gehen, erwies sich schon bald als eine sehr kluge Entscheidung. Derweil ich so an meinem Lagerfeuer saß und einen Fisch verzehrte, den ich glücklicher Weise am Mittag gefangen hatte (auch hier waren die Götter mir wohlgesonnen), hörte ich ein Geräusch. Ein sehr leises, kaum zu vernehmendes, Rascheln unweit hinter mir. Bisweilen waren mir diesseits Nifelutgyyrds keine anderen Menschen begegnet. Wilde Tiere bisher schon gar nicht. Besorgnis breitete sich in mir aus, und ich spürte einen faustgroßen Brocken in meiner Weiche. Kalter Schweiß perlte auf meiner Stirn. Was sollte ich bloß tun? Gefahr kannte ich bis dahin keine, und zur körperlichen Verteidigung hatte ich allenfalls mein Essgeschirr oder meine Lampe. Reglos, starr und steif saß ich also an meinem Feuer, und glaubte schon an meinen baldigen Einzug in Walhall, als ich eine Stimme vernahm. Sie sprach in einer mir völlig unbekannten Mundart, und klang sanft und melodisch. Ich konnte nicht ausmachen, ob sie männlich oder weiblich war. Ihrem Ton nach, gab sie mir keinen Anlass noch weiter an meinen Einzug in Walhall zu glauben, aber die Furchtsamkeit schnürte mir noch immer meinen Hals zu. Da sprach die Stimme wieder zu mir. Diesmal klang sie schon ein wenig eindringlicher. Ich nahm all meine Tapferkeit zusammen, und diese war nicht gerade groß, und drehte mich immer noch sitzend ganz langsam um. Jetzt klang die Stimme befehlend, als sie zu mir sprach. Aus einer inneren Eingebung heraus, hob ich ganz langsam und behutsam die Hände und sagte: "En ymmärrä". Tja, was soll ich da sagen, ich wurde genauso wenig verstanden. Ach, warum nur standen Bragi und Forseti mir nicht bei?? Aber zumindest kam "die Stimme" nun langsam aus dem Dunkel der Bäume heraus. Sie trat in das milde Mondlicht hinein und ich machte die größten Augen meines bisherigen Lebens. Vor mir stand das wohl schönste, liebreizendeste, makelloseste, anmutigste und edelste Geschöpf der Götter. Der schöne Balder und die liebreizende Freya wären vor Neid nahezu vergangen. Zuerst fielen mir diese eindrucksvollen wunderschöne großen Augen auf, die eine im Mondlicht und Lagerfeuer nicht zu ergründete Farbe hatten, aber so tief waren wie der Njerunää See in meinem jetzt so fernen Heimatland. Ich dankte Balder für seine Güte, mir dieses wundersame Geschöpf geschickt zu haben. Wer so schön und rein ist, kann nichts Böses im Sinne haben. Die Haare leuchteten gülden im Mondenschein und waren so lang, wie ich es nie zuvor bei einem männlichen Wesen gesehen hatte. Sie reichten weit über den Verlängerten Rücken. Nun kam dieses formvollendete grazile Wesen näher ans Feuer. Das es ein Mann war, vermutete ich angesichts der Gewandung. Sie war so eigentümlich, wie die gesamte Erscheinung und ganz in verschiedenen braunen Tönen gehalten. Er trug einen Überwurf und Beinkleider aus einem herrlich anzusehenden fließenden und umschmeichelnden Stoff. Seine Schultern wurden durch Platten geschützt, die aus einem weich gegerbten und doch widerstandsfähigen Leder verarbeitet waren, genauso wie seine bis an die Knie reichenden Schaftstiefeln. Auf dem Rücken hatte er einen Köcher mit langen schlanken Pfeilen. Hochgewachsen und so schlank und feingliedrig, dass er schon zerbrechlich wirkte, stand er da. Noch größer an Wuchs als mein Vater es ist, und er kommt kaum durch unseren Türbogen hindurch, Das Gesicht hatte unmännliche, ja gar weiche Züge. Keinerlei Anzeichen von Bartwuchs war zu erkennen. Und trotzdem war ich mir sicher, es mit einem Mann zu tun zu haben. Was für eine sonderbare Erscheinung. Er hielt einen langen feinen Bogen in den Händen, seinesgleichen ich zuvor noch nie gesehen hatte! Später fand ich dann heraus, dass es ein edler Langbogen war, der sogar einen Namen hatte. Ein Bogen mit Namen, sehr eigentümlich!! Auf der Sehne hatte er einen Pfeil schussbereit angelegt. Er musterte mich genauso erstaunt, wie ich ihn. Ich musste sehr verwunderlich in seinen Augen aussehen. Wohlgenährt und nicht nahezu so ansehnlich wie meine Mutter. Obgleich in meiner Heimat groß an Wuchs, war ich an ihm bemessen eher Klein. Auf der Nase trug ich ein seltsames Gebilde, das mit den Ohren verbunden war und von ihnen gehalten wurde. Teile dieses Gebildes waren gebogen und hielten zwei kleine flache Glasscheiben. Diese stärkten meine schwache Sehkraft, ein Geburtsmakel, den mein Vater nie hatte heilen können. Auch ich vermochte es nicht. Daher hatte Thoren es für mich ersonnen.
Ich bewegte mich immer noch nicht. Lange sah er mich schweigend an und sann wohl darüber nach, ob ich bedrohlich sein könnte. Er hatte wohl befunden, dass ich keine Gefahr darstellte und sprach erneut zu mir. Durch die Sanftheit seiner Stimme gewann ich Mut. Ein weiteres gutes Zeichen deutete ich darin, dass er den Pfeil von der Sehne nahm. Ich schüttelte den Kopf und zuckte mit den Schultern, um ihm verständlich zu machen, dass ich ihn nicht verstand. "En ymmärrä" wiederholte ich mich. Er blickte mich stumm an. Dann schüttelte er den Kopf. Er deutete auf sich und sagte: "Araldar", dann zeigte er auf mich und wartete. Ein kleines Lächeln umspielte meinen Mund als ich meinerseits zu ihm sprach: "Freyra". Nun hatten wir dies geklärt. Zumindest ging ich davon aus, dass er mir gerade seinen Namen genannt hatte. Freundlich lächelnd zeigte ich aufs Lagerfeuer und machte eine einladende Gebärde. Er verstand sofort, und verzog seine Lippen kaum merklich, welches ich aber als ein Lächeln deutete. Ich war froh, dass wir uns friedlich einigen konnten. Schweigend saßen wir uns nun gegenüber. Ich blickte verkrampft ins Feuer, bis meine Augen tränten und ich den Blick abwenden musste. Irgendwann fielen mir die Augen zu und er bedeutete mir, mich hinzulegen und zu schlafen. Dies ließ ich mir nicht zweimal sagen. Kaum hatte mein Haupt den Boden berührt, fiel ich in einen tiefen Schlaf. Ich träumte von Araldar, aber auch von anderen, die im sehr ähnelten. Einmal wurde ich in dieser Nacht wach und sah mit Verwunderung, dass Araldar immer noch reglos an der gleicher Statt saß. Es schien als würde er schlafen, doch seine Augen blickten hellwach.
Beim ersten Tageslicht bereitete ich ein karges Frühstuck für uns beide, welches er aber ablehnte. Ein wenig traurig, dass er meine Gastfreundschaft nicht wollte, kaute ich also alleine vor mich hin. Als ich mein Mahl beendet hatte, stand er auf. Er ging auf den Wald zu und blickte sich noch einmal nach mir um. Er hob seine Hand zu einem kurzen Gruße und verschwand leichtfüßig, als würde er schweben im Gehölz. Verwirrt blieb ich zurück. Ich zuckte mit den Schultern und sammelte meine Habseligkeiten ein. Danach machte ich mich auf, vermied es aber in den Hain hinein zu gehen. Wenn er gewollt hätte, dass ich ihm folgte, hätte er es mir zu verstehen gegeben. Da er dies aber nicht tat, achtete ich es, und lief daher immer am Waldrand entlang weiter in Richtung Süden. Als die Sonne im Höchsten Punkt des Himmelsgewölbes stand legte ich eine kleine Verschnaufpause ein und aß ein wenig. Ich musste unbedingt etwas für die Abendmahlzeit finden. Mir stand nicht der Sinn nach den Fischresten vom Vortag oder auf trockenes Brot. Ich sehnte mich nach einem herzhaften Stück Käse! Aber dies würde ich hier wohl kaum finden. Seufzend ging ich weiter. Als es dämmerte, suchte ich mir einen geeigneten Ruheplatz. Mein Feuer flackerte und knisterte bereits munter vor sich hin, als ich Araldars Stimme vernahm. "Freyra", ich drehte mich um und ein großes Strahlen erhellte mein Gesicht. Er musste mir gefolgt sein, immer im Verborgenen des Waldlandes. Ich vermutete, dass er mich beschützen wollte. Beim ersten Morgenrot verschwand er im Unterholz und kam mit der Dämmerung abermals heraus. So ging es fast einen Mond lang, dann erreichte ich des Haines Grenzen. Ein letztes Mal legte ich am Waldesrand eine Nachtruhe ein, und wieder kam Araldar und wachte die ganze Nacht am Feuer. In all dieser Zeit sprachen wir niemals miteinander. Immer nur die Begrüßung mit unseren Namen und dann Schweigen. An diesem letzten Abend jedoch, war er ganz anders. Er blickte mich lange an und dann lächelte er. Ja, ich hatte ihn nie zuvor wirklich lächeln sehen. Dann fingen wir an, mit Händen und Füssen zu reden. Wir plauderten bis zum Morgengrauen, dann bedeutete er mir, dass ich nun Ruhen solle. Aber ich konnte nicht einschlafen, dazu war ich viel zu aufgeregt. Es hatte sich etwas zwischen uns getan. Zum Frühstück nahm er zum ersten mal ein Stück trockenes Brot und verzehrte es. Mit keiner Regung seines Gesichtes verriet er mir, was er dabei empfand. Er trank von meinem heißen Wasser mit Kräutern, dass ich mir täglich zubereitete. Dieses schien ihm zu schmecken, denn als ich ihm einen zweiten Becher anbot, nahm er an. Dann bot er mir etwas von seiner Nahrung. Es schmeckte sonderbar und doch köstlich. Es war ziemlich trocken und doch konnte man es gut kauen und schlucken, anders als mein trockenes Brot, welches man hinunterwürgen musste. Nach der ausgiebigen Mahlzeit stand er wie immer auf und wandte sich zum Forst. Ich war zum ersten Mal nach sehr langer Zeit wieder wirklich satt. Woran das wohl lag? Er blieb wie immer am Waldesrand stehen und drehte sich um. Er hob seine Hand, aber nicht zum Gruße, sondern er winkte mich zu sich heran. Er wollte, dass ich ihn begleitete.
Nach vielen Mondauf- und Untergängen konnten wir uns recht gut verständigen. Ich erfuhr, dass er ein Elbe war und in diesem Walde beheimatet. Er schenkte mir sein Vertrauen, dass nicht jedem zuteil wird, und verriet mir den Namen seines Bogens, welcher den klangvollen Namen: Feadîn innehatte. Araldar lernte meine Muttersprache schneller, als ich die seine. Sie erschien mir doch recht mühsam. Ich berichtete ihm, dass ich aus dem hohen Norden kam, weit hinter dem Ered Mithrin, wie er Nifelutgyyrd nannte. Ihm nur als die Nördliche Öde bekannt, aber ich erzählte ihm, dass es alles andere als eine Öde ist. Ich war eine forodwaith, Nordländerin, für ihn. Eines Tages nannte er mich: mellon und gab mir einen Namen: Alveradis! So fing meine wunderbare und tiefe Freundschaft mit Araldar dem Hochelben an. Eine Freundschaft die nun schon einige Jahre andauert........
|